Philosophie Lexikon der Argumente

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Natur, Philosophie: Meist definiert als der Teil der Wirklichkeit, der nicht vom Menschen hergestellt oder gestaltet wurde. Der Natur können gewisse Eigenschaften nicht zugeschrieben werden. Bsp Da Widersprüchlichkeit letztlich ein sprachliches Problem ist, kann man sagen, dass Natur nicht widersprüchlich sein kann. Nicht alle Formen von Notwendigkeit können der Natur zugeschrieben werden, z.B. nicht logische Notwendigkeit und nicht notwendige Existenz. Siehe auch de re, de dicto, Notwendigkeit de re, Existenz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

P. L. M. de Maupertuis über Natur – Lexikon der Argumente

Gould IV 114
Natur/Maupertuis: These: Die Natur hat ein gleiches Interesse Fortbestand aller Arten.(1)
>Evolution
, >Arten.
IV 117
Embryologie: im 18. Jahrhundert: These: Im Ei steckt ein kleiner Homunculus. Es musste keine perfekte Miniatur sein, aber alle Strukturen mussten nicht nur von Anfang an Dasein, sondern auch von Anfang an miteinander verknüpft!
Epigenetiker/MaupertuisVsEmbryologie: Maupertuis These: Auch die sichtbaren Zeichen einer Entwicklung müssen buchstäblich als Wahrheit respektiert werden.
Gould: Der Embryo schien komplexere Teile aus ursprünglich einfacheren zu differenzieren. Also musste es sich auch in Wirklichkeit so verhalten.
PräformismusVsEpigenese/VsMaupertuis: Argument: Die Mikroskope jener Zeit reichten nicht aus, um das zu erkennen.
>Methode, >Theorie.
MaupertuisVsPräformismus: Die Eizellen des Homunculus mussten andere, weit kleinere Homunculi enthalten, und dies über unzählige Generationen zurück. Bis zu unvorstellbarer Winzigkeit. Alle Menschen der Weltgeschichte müssten bereits in Evas Ovarien präformiert enthalten gewesen sein.
IV 122
Maupertuis: These: Eine Art Gravitation müsste die richtigen Teile zur Bildung eines Fötus zusammenbringen. Bsp ein zusätzlicher Finger entspringt niemals am Bauch oder Hinterkopf, sondern verbindet sich mit den anderen fünf.
IV 123
Gould: Aus heutiger Sicht war diese Grundannahme berechtigt. Komplexität kann nicht aus umgeformtem Potential entstehen. Es muss etwas im Ei und im Spermium existieren. Aber wir vertreten heute eine völlig andere Vorstellung von diesem »Etwas«.
>Kräfte, >Komplexität.

1. P. L. M. de Maupertuis, Venus physique, Paris, (1745)

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mauper I
P. L. M. de Maupertuis
The Earthly Venus 1966

Gould I
Stephen Jay Gould
Der Daumen des Panda Frankfurt 2009

Gould II
Stephen Jay Gould
Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991

Gould III
Stephen Jay Gould
Illusion Fortschritt Frankfurt 2004

Gould IV
Stephen Jay Gould
Das Lächeln des Flamingos Basel 1989

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